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Der Verstand sagte uns, das wir eines der großen wählen sollten, denn die vier Kinder, wir zwei und unser Gepäck, benötigten schon etwas Platz.

Wir sprachen also die Taxifahrer an. Die winkten einen Taxifahrer herbei, der kurz zuvor in einem kleinen blauen Lada gekommen war. Der  nahm uns dann auch an der Hand. Wir verfrachten alles und alle in dem kleinen Auto. Dann ging es los durch Löcher, über Strassenbahnschienen, einem nicht bekannten Ziel entgegen. Das Getriebe ächzte bei jedem Schalten. In der Kurve hatte man das Gefühl einer leichten Trifft. Aber schließlich kamen wir an. Ich bezahlte den Fahrer. Kauderwelsch hin und her. Er ging nicht und winkte mir schließlich, ihm in die Klinik zu folgen. Wir gingen zu ersten Schwester, zur zweiten Schwester, Telefonate wurden geführt, ein Arzt kam. Immer das gleiche  Resultat. Kein Englisch – Kein Deutsch – Kein Ukrainisch.

Schließlich kam doch ein Arzt, der deutsch sprach und zwar sehr gut, dafür dass er nur drei Monate in Deutschland verbracht hatte.

Zuerst musste ich ihm erklären, das unsere Kinder nicht krank sind. Das schien für ihn schon eine Erleichterung zu sein. Schließlich konnte ich ihm erklären, dass wir an Jesus Christus glauben, dass er uns hier in das Krankenhaus geschickt hat. Dass Jesus will, dass die Kinder gesund werden sollen. Dass wir für die Kinder beten wollen. Der Arzt verschwand und führte einige Telefonate. Er sagte uns, dass der Chefarzt zwischen 8:00 und 9:00 Uhr eintreffen werde und wir bis dann warten sollten. Wir willigten ein. Er sorgte dafür, dass wir unser Gepäck deponieren konnten und führte uns in die Küche. Hier wurden wir mit frisch gemachten Spiegeleiern die mit geschnitten Schalotten dekoriert waren, Käse, Wurst und warmen Brötchen bewirtet.

Eine unbeschreibliche Dankbarkeit stieg aus meinem Inneren auf, denn wir hatten alle noch nicht gefrühstückt. Spiegeleier waren das Leibgericht meiner Kinder. So genossen wir das Essen und den heißen Tee. Anschließend wurden wir in ein elegantes Vorzimmer im vierten Stock gebracht. Hier warteten wir noch ca. 1 Stunde. Eine Ärztin kam noch herbei, die etwas Deutsch sprach, aber bei weitem nicht ausreichend um zu übersetzen.

Schließlich kam der Chefarzt. Wir hatten die Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Er verstand kein Deutsch, kein Englisch wir kein Ukrainisch. Trotzdem gelang es immer wieder den anderen zu verstehen. Das Wort Germansky Christiansky war an diesem Morgen ein häufig benutztes Wort in diesem Gebäude.

Schließlich telefonierte er und ließ  etwa 40 Kinder herbeibringen. Ich versuchte eine kurze Botschaft zu bringen, so gut es möglich war. Die Heilungskraft Gottes war stark präsent. Schließlich beteten wir für die Kinder, die Gebet wollten. Auf eine nicht verbale Weise gaben uns das ein oder andere Kind zu verstehen, dass es berührt worden war. Besonders auch ein Junge, der Probleme an den Hüften hatte. Als wir dann gehen wollten, verabschiedete sich der Chef der Klinik mit eindeutigen Gesten voller Dankbarkeit.

Wir fuhren mit einem andern Taxi zum Bahnhof und lösten Karten nach Chop an der Ukrainischen Grenze, von der wir nun zwei Tagesreisen entfernt waren. Im Bahnhof schien kein Platz mehr für den Zug frei zu sein. Nach längerer Diskussion mit dem Personal verstanden wir, dass die Karten für diesen Zug erst nach 13:30 gelöst werden konnten. Wir gaben unser Gepäck wieder auf und gingen in die Stadt zu den unzähligen Kleinunternehmern, die Ihre Waren anboten.